Auswirkungen einer weiteren expansiven Geldpolitik der EZB müssen ernst genommen werden
EZB macht Weg für weitere Zinssenkungen frei
Die EZB hat durch ihre heutige Entscheidung die Zinsen im Euro-Raum zwar nicht angetastet, aber den Weg für weitere Zinssenkungen frei gemacht. Der Einlagensatz bleibt auf dem bisherigen Niveau von minus 0,4 Prozent. Die Banken müssen daher auch weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB überschüssiges Geld einlegen. Darüber hinaus geht der EZB-Rat davon aus, dass die Leitzinsen mindestens bis zur ersten Jahreshälfte 2020 auf dem gegenwärtigen oder sogar niedrigeren Niveau bleiben werden.
„Ein weiteres Anhalten oder eine Verschärfung der Negativzinsen führt dazu, dass die Ertragssituation insbesondere der kleinen und mittelgroßen Kreditinstitute in Deutschland weiterhin stark belastet wird. Laut einer vor kurzem veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Bundestagsanfrage zur Niedrigzinsphase geht auch die Bundesregierung von einer solchen Einschätzung aus“, so die Präsidentin des saarländischen Sparkassenverbandes, Cornelia Hoffmann-Bethscheider.
Sie warnt davor, die Auswirkungen einer weiteren expansiven Geldpolitik der EZB auf die Wirtschaft und jeden einzelnen in diesem Land nicht zu unterschätzen.
Die Sparkassen vor Ort sind ein wichtiger Stabilitätsfaktor für die regionale Wirtschaft. Sie ermöglichen den Menschen vor allem auch im ländlichen Raum den Zugang zu Bargeld und Finanzberatung. „Daher darf die Ertragssituation durch eine weitere Verschärfung der Negativzinsen durch die EZB nicht noch weiter belastet werden“, mahnt die Präsidentin.
„Positiv zu bewerten ist die Entscheidung der EZB, in ihren Ausschüssen die Einführung von Staffelzinsen zu prüfen. Wenn Banken und Sparkassen einen Freibetrag angerechnet bekämen, könnten die Belastungen des Bankensektors verringert werden“, so Hoffmann-Bethscheider.