Von der krachenden Show der Scorpions und dem morbiden Charme stillgelegter Fabriken
Filiale am Großen Markt in Saarlouis zeigt Bilder des Luxemburger Fotografen Marc Theis
Wer in diesen Tagen die Filiale der Kreissparkasse am Großen Markt in Saarlouis besucht, wird wohl - zumindest für einen Moment - seine Geldgeschäfte vergessen, sich vielleicht gar für mehr als einen Augenblick in seiner Zeit verlieren. Zu faszinierend ist das, was er hier an meisterhafter Fotografie zu sehen bekommt, von den für die Ewigkeit konservierten Aufnahmen der Hannoveraner Rockmusiker Scorpions auf Konzert-Tournee einerseits und dem stillen Leben alter Fabrikhallen anderseits.
Zu verdanken ist der opulente Augengenuss dem Luxemburger Marc Theis. Der 65-jährige Profi-Fotograf lebt seit über 40 Jahren in Hannover, wo er auch die Scorpions kennenlernte und sie bei Konzerten begleitete. So entstand auch sein Schwarzweiß- Bildband "Die Scorpions - Rock'n Roll forever", aus dem ein Teil der großformatigen Bilder stammt, die jetzt in Saarlouis gezeigt werden.
Mit der Band um Sänger Klaus Meine verbindet Theis, der auch einige ihrer CD-Cover und Plakate mitgestaltete, inzwischen eine tiefe Freundschaft. Aber nicht nur sie hat der vielfach preisgekrönte Profi-Fotograf vor der Linse gehabt. Auch andere berühmte Musiker, Schauspieler, Kunstmaler und Sportler lassen sich von dem Foto-Künstler gerne in Szene setzen, ebenso weltweit tätige Unternehmen.
Eröffnet wurde die Ausstellung bei einem Empfang in der Abteilung Private Banking der Kreissparkasse einige Etagen über der Geschäftsstelle. Dort konnte Vorstandschef Horst Herrmann unter zahlreichen geladenen Gästen auch den gebürtigen Wallerfanger Armin Unverricht begrüßen. Der hatte den Kontakt zu Theis hergestellt. Wallerfangen war übrigens eine frühe Station in der Karriere der Scorpions, die eigentlich im luxemburgisch-saarländischen Grenzraum begann. Eines der ersten Konzerte der weltweit gefeierten Band fand im August 1975 in der Walderfingia statt, auch daran war Unverricht nicht ganz unbeteiligt.
Die Schirmherrschaft über die Vernissage hatten Bundesaußenminister Heiko Maas und sein luxemburgischer Kollege Jean Asselborn übernommen, ein weiterer Beleg für das internationale Renommée von Theis, dessen fotografische Entdeckungstour gleich am nächsten Morgen der alten Sendehalle von Europa I in Berus galt.
Die Ausstellung ist bis zum 6. Dezember während der Schalteröffnungszeiten zu besichtigen.