Kreditgeschäft der Sparkassen boomt - Solides Wachstum der Saar-Wirtschaft erwartet
Die positive regionalwirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes im ersten Halbjahr 2011 hat auf das Kreditgeschäft der Sparkassen durchgeschlagen. „Das Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbständigen ist ausgezeichnet gelaufen“, erklärte der Präsident des Sparkassenverbandes Saar, Franz Josef Schumann, vor der Presse in Saarbrücken.
,,Das Neugeschäft überstieg die Tilgungen bei weitem", erläuterte Schumann. Daher sind die Firmenkreditbestände der Sparkassen an der Saar auf 3,87 Milliarden Euro gestiegen. Im Neugeschäft legten die Kreditzusagen zum 30. Juni um satte 15 Prozent auf 330 Millionen Euro gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitpunkt zu.
Im Neugeschäft mit den privaten Kunden war die Wohnungsbaufinanzierung mit fast 227 Millionen Euro an Zusagen - knapp 29 Prozent mehr als im 1. Hj. 2010 - die „Königsdisziplin" der ersten sechs Monate 2011. Auf der Einlagenseite gab es bei den Saar-Sparkassen mit fünf Prozent ein spürbares Minus. Der Grund: Die Kunden nutzten ihre hohe Liquidität, um Kredite zurückzuzahlen, oder sie investierten. Termingelder und Sichteinlagen wurden zurückgeführt. „Dies ist zweifellos eine Folge der anhaltenden Niedrigzinsphase“, so Schumann.
Für das Jahr 2011 erwartet der Sparkassenverband eine leichte Verbesserung des Betriebsergebnisses vor Bewertung. Schumanns Fazit: ,,Wir sind mit der Markt- und Geschäftsentwicklung sehr zufrieden!"
Die Sparkassen blicken zuversichtlich nach vorne. Derzeit macht der Aufschwung zwar auch in Deutschland eine Erholungspause. Dennoch erwarten die Saar-Sparkassen für 2011 im Saarland ein solides Wachstum des Bruttoinlandsproduktes. ,,Drei Prozent, möglicherweise noch ein wenig mehr, sind für das Gesamtjahr drin!", so Franz Josef Schumann. Er hält an der positiven Wachstumsprognose fest, weil sich der Arbeitsmarkt an der Saar weiter ,,sehr robust" zeigt und die Saar-Firmen sich in einer guten Verfassung befinden.
Die hohe Exportabhängigkeit der Saar-Wirtschaft, die im Verlauf der letzten Krise wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Saar-Wirtschaft schneller und kräftiger aus dem Konjunkturtal herauskam, dürfte in den nächsten Monaten noch hilfreich sein. Auch wenn sich die Konjunktur in den Industrieländern abschwächt, gehen von dem Wachstum in vielen Schwellenländern weiter Impulse für die Nachfrage nach deutschen Waren aus.
Dämpfend wirkt nach Auffassung von Schumann die „Krise der Staatsfinanzen" in der Eurozone, die Anfang August die Aktienmärkte erreicht hat. Neben den Kapitalmarktturbulenzen belasten auch die Probleme der USA, wo die Wirtschaft nicht in Schwung kommt.