Organisation und Finanzierung des saarländischen Tourismus stehen vor großen Herausforderungen

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Jahresbericht 2011 des Sparkassen-Tourismusbarometer Saarland sieht Notwendigkeit zur Steigerung der Eigenmittel und zu mehr Kooperationen

Bis 2014 muss die weitestgehend auf Zuschüssen und Fördermitteln basierende Finanzierung des Tourismus zu Gunsten höherer Eigenmittel und Fremddarlehn umgebaut werden. Kooperationen sollen Doppelarbeiten vermeiden und mehr Effizienz bringen. Die Profiteure des Tourismus müssen in dessen Finanzierung eingebunden werden. So lauten die Kern-Ergebnisse des neuen Jahresberichts des Sparkassen-Tourismusbarometer Saarland. Die Sparkassen als wichtigster Finanzier der Tourismusbranche wollen diesen Prozess aktiv begleiten.

Der mittlerweile 7. Jahresbericht des Sparkassen-Tourismusbarometer Saarland wurde am 3. November in der Saarbrücker „Luminanz“ vorgestellt. Sparkassenverbandspräsident Franz-Josef Schumann – zusammen mit dem saarländischen Minister für Wirtschaft und Wissenschaft, Dr. Christoph Hartmann, Herausgeber des Barometers – hob hervor, dass der Tourismus für die Sparkassen eine wichtige Branche darstelle, deren weitere Entwicklung man gern begleite. „Die Sparkassenorganisation ist der bedeutendste Finanzierungspartner des Tourismus“, so Schumann. Öffentlich-rechtliche Kreditinstitute deckten den Finanzierungsbedarf der Landkreise und Kommunen, etwa zur Schaffung oder Erhaltung der Infrastruktur, zu rd. 80 % ab. Selbst im Gastgewerbe, das eher schwache Ratings erreiche, hätten die deutschen Sparkassen mehr als die Hälfte des gesamten Kreditvolumens dieser Branche vergeben. Allein daran könne man schon erkennen, dass Sparkassen ihrer regionalen Verantwortung nachkämen. Allerdings müssen sich „insbesondere die Gastronomiebetriebe betriebswirtschaftlich weiter entwickeln“, so Schumann. Hier bot er die Unterstützung der Sparkassen an.

Dass hierfür echter Bedarf besteht, veranschaulichten die Referenten des Forschungsinstitutes dwif: Das Gastgewerbe des Saarlands weist neben Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zwar eine der höchsten Investitionsquoten auf. Die Höhe der getätigten Investitionen ist aber nach wie vor nicht ausreichend, um die Substanz der Betriebe zu erhalten.

Mit Blick auf das Schwerpunktthema des aktuellen Jahresberichts legt Schumann großen Wert auf die Feststellung, dass die Sparkassen lediglich die finanzielle Absicherung einer wissenschaftlich fundierten Sammlung von Handlungsoptionen geboten hätten. Die Entscheidung, welche der Optionen letztlich umgesetzt werden sollten, sei aber ausschließlich Sache der gewählten Gremien und Parlamente.

Welche Alternativen haben die Tourismuseinrichtungen? Im Rahmen einer bundesweiten Bestandsanalyse haben die Forscher eine Bestandsaufnahme gemacht und dabei eine ganze Reihe von Ideen gesammelt, aus denen heraus Kommunen, Kreise, Land und sonstige Träger ihre Strategie entwickeln können.

Die Ausführungen der Tourismusforscher schließen mit zwei Feststellungen:  Investitionen in den Tourismus lohnen sich. Eine kreative Einbindung der Profiteure des Tourismus in dessen Finanzierung und Ausgestaltung ist unumgänglich, um öffentliche Haushalte zu entlasten.