Saar-Sparkassen gut durch die Finanzkrise gekommen

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Sparkassen auf Basel III bestens vorbereitet

Die saarländischen Sparkassen sind gut durch die Finanzkrise gekommen; sie haben sich für die Saarwirtschaft als stabilisierender Faktor, vor allem bei der Kreditvergabe bewährt.
Diese Auffassung vertrat der Präsident des Sparkassenverbandes Saar, Franz Josef Schumann, anlässlich der traditionellen Verbundpressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe auf dem Saarbrücker Halberg.
Auf die neuen Basel III-Vorschriften seien die heimischen Sparkassen gut vorbereitet und erfüllten die zukünftigen Eigenkapitalanforderungen schon heute, so der Landesobmann der Saar-Sparkassen und Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Saarbrücken, Hans-Werner Sander.
Schumann und Sander beklagten allerdings, dass die relativ kleinen Sparkassen mit den so genannten systemrelevanten, kapitalmarktorientierten Großbanken in einen Topf geworfen werden sollen, obwohl die Sparkassen gerade nicht zu den Urhebern der schweren globalen Finanzkrise zählten. Demgegenüber würden Hedgefonds und andere unregulierte Kreditgeber bei Basel III außen vor bleiben. Sander befürchtet sogar, dass die in Deutschland übliche Langfristfinanzierung von Immobilien erschwert wird. Möglich sei auch, dass vermehrt auf variabel verzinste Darlehen zurückgegriffen werden müsse. Wörtlich: ,,Ein Treppenwitz!" Auch der Vorstandsvorsitzende der SaarLB, Thomas Christian Buchbinder, warnte vor einer Überregulierung.

Jede einzelne vorgesehene Maßnahme sei nachvollziehbar; insgesamt (Basel III, Bankenabgabe, Finanzaktivitätenbesteuerung sowie umfassender Umbau der Einlagensicherungssysteme) ergebe sich indes eine Menge an Zusatzbelastungen für die Institute. Die SaarLB, so Buchbinder weiter, sei mit anderen Landesbanken nicht zu vergleichen, da sie sich als Regionalbank (deutsch-französische Mittelstandsbank) versteht, deren Kerngeschäft sich gut entwickele.
Ihre Position als Marktführer an der Saar haben die SAARLAND Versicherungen (Sach- und Lebensversicherung) festigen und ausbauen können. So der Vorstandsvorsitzende Jörg Tomalak-Plönzke. Die beiden Versicherungsgesellschaften verfügten über 252.500 Kunden mit fast 750.000 Versicherungsverträgen. In der Sachversicherung hatte es die SAARLAND Feuer vor allem mit Schäden aus dem Orkan ,,Xynthia" vom Februar 2010 zu tun. Bei der SAARLAND Leben kam die klassische Lebensversicherung zu neuer Blüte - angesichts des wachsenden Bedürfnisses nach einer guten Altersvorsorge. Zunehmend würden auch Lebensversicherungsverträge gegen Einmalbeitrag abgeschlossen.
Ebenfalls als Marktführer im Saarland hat sich die LBS Landesbausparkasse) bewährt, wie SaarLB-Vorstand Jürgen Müsch erläuterte. Das Bausparneugeschäft sei in diesem Jahr um rund 30 Prozent gestiegen, was nicht zuletzt auf die starke Verzahnung der LBS mit den sieben Saar-Sparkassen zurück gehe. Zudem sei die Baufinanzierung derzeit ,,so günstig wie nie". Mittlerweile sei manchmal die Finanzierung eines Eigenheimes günstiger als die Mietbelastung.
Was die Neuregelung der Entgelte für die Nutzung der Geldautomaten der Sparkassen durch Nichtkunden angeht, verwies Sparkassenpräsident Franz Josef Schumann auf die Einführung eines direkten Kundenentgeltes ab Januar 2011. Das neue Verfahren sei transparent, weil den Kunden vorab angezeigt
werde, was sie für die Nutzung der Geldautomaten zu zahlen hätten. Wenn einem die Gebühr zu hoch erscheine, könne er den Vorgang abbrechen. Dadurch werde ein Mechanismus in Gang gesetzt, der zu einem Wettbewerb zwischen den Geldautomat-Anbietern führen werde. Im Übrigen bleibt es jedem Wettbewerber und insbesondere den Direktbanken vorbehalten, selbst Geldautomaten aufzustellen.