Sonderstellung der Sparkassen stärken

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Sparkassenpräsident Dr. Alfons Lauer warnt vor Überregulierung

Anlässlich seiner ersten 100 Tage im Amt des Sparkassenpräsidenten im Saarland warnt Dr. Alfons Lauer davor, die Arbeit der Sparkassen durch Überregulierung zu hemmen. Lauer: „Das Ziel, die Finanzmärkte zu regulieren und auf ihre Dienstleistungsfunktion zurückzuführen, ist im Ansatz völlig richtig. Gleichwohl wünschen wir uns in Brüssel mehr Augenmaß bei vielen Regulierungen. Ein „one size fits all“-Ansatz, wie wir ihn in der Europäischen Union immer wieder beobachten, ist nicht angemessen. Wir sind der Ansicht, dass Größe, Vernetztheit und Systemrelevanz eines Instituts die entscheidenden Kriterien für eine angemessene  Regulierung sein müssen, nicht zuletzt beim großen Projekt der Bankenunion“.

Es sei an der Zeit, so Lauer, die Unterschiede zwischen Sparkassen und Geschäftsbanken wieder hervorzuheben, insbesondere die Unterschiede, die die stabilisierende Rolle der Sparkassen im Laufe der Finanzkrise begünstigt hätten.  Lauer zählt dazu das Regionalprinzip, das derzeit von der Monopolkommission auf seine wettbewerbspolitische Zulässigkeit hin untersucht wird: „In seinen gesamt- und regionalwirtschaftlichen Wirkungen ist das Regionalprinzip ein Segen. Es bindet die Sparkasse an ihr Geschäftsgebiet und erzeugt damit ein dichtes, stabiles Netz lokal und regional aktiver Institute, die sich gegenseitig stützen. Während eine große Geschäftsbank durch zentrale unternehmerische Entscheidungen rasch in Probleme geraten kann und im Falle von Systemrelevanz auch viele andere mit in Probleme ziehen kann, ist dies bei einem Netz von 420 unabhängigen Sparkassen praktisch unmöglich“.

Lauer geht davon aus, dass das Regionalprinzip einer wettbewerbsrechtlichen Prüfung standhalten wird.

 Dr. Alfons Lauer ist seit 1.1.2014 Präsident der Sparkassenorganisation. Er hat eine geordnete Finanzgruppe mit stabilen Sparkassen vorgefunden. Er hat in sehr partnerschaftlicher Weise gemeinsam mit der Landesregierung nicht zuletzt die personellen Weichen für die Zukunft der SaarLB geklärt. Auch die Verbundpartner LBS und SAARLAND Versicherungen hat er als hervorragende Partner der Sparkassen mit starken Marktergebnissen kennengelernt. Er hat gut ins Amt gefunden und sieht die Sparkassenorganisation an der Saar gut aufgestellt. Die zunehmende Regulierungsflut führe zwar zu steigenden Kosten (bundesweit etwa neun Milliarden Euro jährlich), jedoch habe das nachhaltige und umsichtige Wirtschaften in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Organisation gut vorgesorgt hat.

Saarbrücken, 22. April 2014