Wechsel an der Spitze des Sparkassenverbandes
Feierlicher Führungswechsel beim Sparkassenverband Saar: Auf dem Saarbrücker Halberg wurde am 16. Januar der bisherige Präsident des Sparkassenverbandes, Franz Josef Schumann, verabschiedet und sein Nachfolger im Amt, Dr. Alfons Lauer, in sein neues Amt eingeführt.
Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp Karrenbauer (CDU) dankte Schumann für sein erfolgreiches Wirken an der Spitze des saarländischen Sparkassenverbandes: ,,In turbulenten Zeiten ist es Franz Josef Schumann gelungen, die Saar-Sparkassen auf einem erfolgreichen Kurs zu halten!"
Für die saarländischen Sparkassen erklärte Landesobmann Hans-Werner Sander, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise die Amtszeit von Schumann geprägt habe - vor allem in den Gremien des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), aber auch vor Ort im Saarland. Die Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe hätten sich an der Saar der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und einer Welle neuer Regulierungen stellen müssen. Die Probleme seien unter der Führung von Schumann erfolgreich bewältigt worden, und zwar mit einem klaren Blick und Gelassenheit. In kritischen Momenten habe Franz Josef Schumann die nötige Ruhe ausgestrahlt.
Zudem habe er, so Sander weiter, in seiner sechsjährigen Amtszeit, wichtige strukturelle Entscheidungen im saarländischen Sparkassenwesen umgesetzt. Etwa die Konsolidierung der Sparkassen-Rechenzentren, die im Jahr 2008 durch die Bildung der FinanzInformatik im Wesentlichen abgeschlossen werden konnte. Heute profitiere die gesamte Organisation von den Kostenersparnissen im IT-Bereich.
Der neue Präsident, Dr. Alfons Lauer, geht davon aus, dass seine Amtszeit ebenfalls beträchtliche Herausforderungen mit sich bringen werde. Dazu zählt er die gewaltige Regulierungswelle, die auf die Sparkassen zurolle.
Auf Grund der anhaltenden Niedrigzinsphase, die vorhersehbar beträchtlichen Druck auf die Bilanzen der Institute ausüben werde, ergäben sich neue Herausforderungen für den Sparkassensektor. Sinkende Jahresüberschüsse bei gleichzeitig höheren Thesaurierungsnotwendigkeiten würden in Zukunft ein striktes Kostenmanagement bei den Sparkassen erfordern. Die Prozesse im Betrieb und im Vertrieb müssten weiter optimiert werden.
Die nähere wirtschaftliche Zukunft wird seitens der deutschen Sparkassen positiv eingeschätzt, wie der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, unterstrich. Die deutsche Wirtschaft bleibe auch 2014 stark. Zwei Prozent Wachstum seien möglich - bei 1,5 Prozent Geldentwertung. Dabei werde die solide Finanzierungsstruktur in Deutschland helfen, der Mittelstand könne sich auf die Sparkassenorganisation verlassen.
Fahrenschon sieht aber auch Probleme. So orientiert sich beispielsweise die EU allein am Modell global agierender börsennotierter Aktienbanken. Wegen der negativen Folgen der anhaltenden Niedrigzinsphase - gerade für die Sparer - forderte der Sparkassenpräsident die EZB auf, 2014 die Zinswende einzuleiten.
Der scheidende Präsident Schumann prophezeite den saarländischen Sparkassen eine positive Zukunft, wenn sie auch weiterhin das täten, wofür sie schon vor 200 Jahren gegründet wurden: als kommunale Unternehmen die Bürgerinnen und Bürger in allen Finanzangelegenheiten zu betreuen und zu beraten und den Mittelstand mit Darlehen zu versorgen. Gut geführte kleine Institute seien gerade in Krisenzeiten widerstandsfähiger als große Banken.